Schon in meinem ersten Buch „Die müde Eule“ erkennt man un-
schwer meine Vorliebe für die Abstraktion, das sich Beschränken
aufs Wesentliche, das Weglassen. Wahrscheinlich ist das ein
Mitbringsel aus meiner Zeit als Grafikdesigner, als eine Botschaft
dem Publikum möglichst klar und einfach weitergegeben werden
musste.
Die obige Zeichnung veranschaulicht einen der großen Vorteile der
Abstraktion. Je einfacher ein Tier gezeichnet wird, desto ein-facher
können auch Bewegungsabläufe dargestellt werden. Komplizierte
perspektivische Ansichten werden überflüssig. So lässt sich
eine simple Aktion, wie das Öffnen und Schließen der
Augen, prägnanter darstellen. In einer de-tailreichen
Zeichnung würden sich solche Details viel eher verlieren.
Solche Überlegungen führten dazu, auch im Hin-tergrund sehr
einfach zu arbeiten. Während ich anfangs die unscharfen
Konturen noch mit einem wasserlöslichen Filzstift zeichnete,
waren die Bilder zum Regenbogenfisch bereits reine Aquarelle.
Mir macht es aber auch immer wieder Spaß, neue Stile und Tech-
niken auszuprobieren. So findet man in meinen Büchern auch
Spritztechnik (Schablonen, Zahnbürste und Sieb), Collagen, Pas-
tellkreiden, Acryl oder harte Outlines mit Bleistift, Tuschfeder und
Pinsel.
Diese Suche nach neuen Techniken und Stilmitteln führte mich
letztlich auch zur Glitzerfolie im “Regenbogenfisch”, zu dem Kon-
zept mit den geteilten Seiten in „Mats und die Wundersteine“ oder
zu der verblüffenden Falttechnik in „Das magische Buch“.